Reisen in den Westen der USA sind natürlich mit langen Flugstrecken verbunden. Zum Glück gibt es in der Zwischenzeit einen Direktflug von München nach Seattle. In gerade mal 10h ist man theoretisch in der Heimat der Seahawks, Mariners und Kraken. Wie gesagt: theoretisch…
Erst einmal soll man bei USA-Flügen sehr früh da sein, dass alles gecheckt werden kann und alle Papiere, Visas und und und so seine Richtigkeit hat – Also kommen da locker noch mal 3h zusätzlich auf die Reisezeit…. Das Personal bei der USA–spezifischen Gatekontrolle ist da entspannter und ist erst ne gute Stunde vorher da, um die Leute ans Gate zu lassen…. Natürlich kommt auch noch die S-Bahn dazu, und die hatte bei uns auch gleich mal Verspätung… aber wir waren ja sowieso zu früh da 😉
Es wäre auch schön gewesen, wenn der Flieger pünktlich abgeflogen wäre – aber wir hatten auch hier gleich mal mehr als ne halbe Stunde Verzögerung – die Ausrede war bisher mein persönliches Highlight … der Flughafen hat uns den Flieger nicht rechtzeitig am Gate bereitgestellt. Ich kann mir das so richtig vorstellen.
Pilot an Flughafen – wo ist mein Flieger. Flughafen an Pilot: Haben sie einen bestellt? – hmm was großes oder was kleines? Ach was der soll nach Seattle na ha dann schaun mer mal was wir auf die Schnelle finden.
Zum Flug selber könnte ich ja schon wieder viel schreiben über Kleinkinder, die so laut schreien, dass selbst die Stewardess nachschauen muss, ob es im Sterben liegt und andere Menschen mit sonderbaren Eigenheiten – aber nur soviel:
Was nützt es, wenn die Flieger immer leiser werden, wenn der menschliche Inhalt immer lauter wird?
Moment, eine Sache war noch signifikant, der Flieger wurde so stark runtergekühlt, dass Decke, Mütze und Schal dringend notwendig waren – ich weiß ja , dass immer eher gekühlt als geheizt wird – aber so arktisch hatten wir es bisher noch nicht erlebt.
Positiv überrascht waren wir vom Flughafen in Seattle, die gesamte Einreise dauerte keine 10 Minuten – wow das habe ich auch schon anders erlebt ;-). Als nächstes unseren kompakten SUV abgeholt – die waren der Meinung, dass kompakt alles unter 5Meter ist 😉 Mein Subaru Forrester und ich werden uns bestimmt noch aneinander gewöhnen.
Unsere Unterkunft ist ein süßes AIRBnb, wo wir das ausgebaute Dachgeschoss bezogen haben. Zum Abschluss dieses langen Tages gab es noch ein BLT im Pub um die Ecke und jetzt müssen wir auch dringend Schlaf nachholen – bis auf wenige Minuten im Flieger sind wir jetzt schon über 24h wach und stellen uns morgen der Herausforderung von 9h Zeitverschiebung 😉
Hallo Weitgereiste, ich muss etwas zu der Transitgeschichte schreiben.
Um euch in Gedanken begleiten zu können, habe ich mir die Abflugdaten vom Münchner Flughafen auf den Fernseher geholt. Als die ersten 20 Min. Verspätung angezeigt wurden, dachte ich, ihr sitzt schon im Flieger und wartet nur auf die Starterlaubnis. Ich erkannte meinen Irrtum, als bei der nächsten Verzögerungsanzeige plötzlich das Wort „boarding“ auftauchte. Irgendwann kam dann auch das erlösende Wort: gestartet. In Gedanken wünschte ich: einen guten ruhigen Flug.
Mit ruhig meinte ich, keine Turbulenzen und ähnliche Vorkommnisse beim Fliegen. An schreiende Kinder und schnarchende Erwachsene habe ich nicht gedacht. Ich glaubte euch: in einem kuschelig, warmen Flugzeug in dem ihr Amerika entgegen schlafen könnt. Mit diesem Gedanken war ich glücklich und zufrieden, wenn ihr auch gefroren habt und Geschrei um euch hattet.
Herzliche Grüße von Mumm