Unsere Urlaube sind ja selten als Erholungsurlaube konzipiert – also ging es nach der anstrengenden Anreise gestern heute gleich einen Ort weiter auf der Seidenstraße nach Samarkand. Zum Glück gibt es da einen sehr bequemen Zug, der einen in guten 2h dorthin schaukelt – bei einem Preis von 32 Euro pro Person haben wir uns den Luxus in der 1. Klasse gegönnt.
Am Bahnhof in Samarkand war schon ein bisschen mehr los – aber dank Yandex Go haben wir ohne Probleme ein Taxi gefunden, das uns in einer Viertelstunde zu unserer Unterkunft brachte. Mit üppigem Trinkgeld kostete uns die Fahrt spartanische 2 Euro.
Gur-Emir Mausoleum
Unsere Unterkunft, ein kleines familiengeführtes Hotel, liegt direkt an der Mauer eines der Hauptsehenswürdigkeiten von Samarkand. Und unser Zimmer hat hier einen prachtvollen Logenplatz, von dem wir hier das Grabmal in seiner vollen Pracht überblicken können. Ich möchte euch nicht mit viel Geschichte langweilen, also einfach nur die schönen Bilder genießen 😉
Wir sind auch immer wieder von der Gastfreundschaft der Leute hier beeindruckt. Auch hier im Hotel wurde uns zur Begrüßung Tee angeboten und natürlich gab es dazu wieder alle mögliche Früchte und Süßigkeiten. Darüber hinaus sind die Menschen hier immer sehr hilfsbereit, wenn zwei verwirrte Deutsche durch die Straßen laufen.

Rammstein trifft Manti
Zum Mittagessen hatten wir uns überlegt, ein Manti Restaurant außerhalb des Zentrums auszuprobieren. Manti ist sozusagen, die lokale Variante einer Maultasche 😉 na ja sagen wir Teigtasche. Nicht so klein wie die türkischen Manti – eher so im Stil von chinesischen Baozi. Genug der Verwirrung – macht euch einfach selbst ein Bild. Auf dem Weg dorthin liefen wir durch viele kleine menschenleere Straßen und trafen höchstens ein paar Schulkinder, die ihr englisch ausprobieren wollten. Auch in Samarkand sind die Touristen rar – und die wenigen sind in Gruppen organisiert und treten dann an den wichtigen Punkten eher gehäuft auf.
Zurück zu Rammstein und Manti. Der Besitzer des Ladens hatte sofort die Verbindung Deutschland und Rammstein. Deshalb kramte er auf seinem Videochannel nach einem Rammstein Video, um seine Begeisterung zu dieser Band mit uns zu teilen. So schmausten wir mit besonderer musikalischen Begleitung unsere riesige Portion Manti.
Ach wie die Manti geschmeckt haben wollt ihr jetzt auch noch wissen – großartig – einfach großartig. Ein ganz einfaches Gericht hervorragend zubereitet in einem lokalen Restaurant am Rande der Touristenmeile. Zum Abschied hat er uns für die Hitze noch zwei Wasser zum Mitnehmen geschenkt, die waren bei den üblichen 34 Grad auch bitter notwendig.
Registan
Natürlich musste nach dieser Stärkung wieder eine Runde Kultur sein, und so ging es zum Herz von Samarkand – dem Registan. Dies ist ein weitläufiger Platz an dessen Seiten 3 riesige Madrasas stehen. Madrasas sind orientalische Lehranstalten, in denen die Gehlehrten und ihre Schüler schon im 15.Jh bahnbrechende Forschung in der der Astronomie und Medizin durchführten. Es ist ein wundervoller Ort mit jeder Menge Mosaik, und an jeder Wand kann man wundervolle Ornamente bestaunen. Jede Madrasa hat einen schattigen Innenhof mit Bäumen, der zum Verweilen einlädt. Auch wenn die einzelnen Studierzimmer deutlich kleiner als jede Studibude sind, war das hier auf jeden Fall ein großartiger Ort zum studieren.
Heute Abend werden wir noch die Innenstadt mit Beleuchtung bewundern, Temperaturen unter 30 Grad genießen und eine Kleinigkeit essen. Morgen stehen dann die restlichen Attraktionen auf dem Programn, bevor es am Samstag nach Buchara weitergeht!
Hallo ihr beiden,
wieder lasst ihr uns an euren Reiseerlebnissen teilnehmen – danke für die informativen Berichte und die Fotos aus einer anderen Welt. Sowohl die Bilder der islamischen Architektur, geschmückt mit fantastischen Mosaiken, wie auch die Beschreibung der kulinarischen Köstlichkeiten vermitteln viel von der Atmosphäre. Ein verheißungsvoller Beginn der Reise! Ich freue mich auf die nächsten Texte. Euch weiterhin viele interessante Begegnungen; lasst euch alles gut bekommen.
Herzliche Grüße aus München