Light Show
Zuallerst ein kleiner Nachtrag zu gestern Abend. Wir haben uns nach all den Fliesen am Tag 1 erst einmal ein ausgiebiges Abendessen auf einer der angesagtesten Dachterassen der Stadt gegönnt. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die Rückseite des Registan. Hier treffen sich Tourgruppen, Geschäftsleute und auch viele Einheimische. Das alles hat natürlich seinen Preis. Aber wir haben uns ja mal gönnen wollen. Also haben wir Wein, Wasser, Vorspeisen, Hauptgerichte und eine Nachspeise geordert. Sonja hat eines der teuersten Gericht ausprobiert und für gut befunden. Und nach all diesem Größenwahn standen 38 Euro zu Buche… also heute muss wieder gespart werden.
Anschließend machten wir uns auf, um die Lightshow auf dem Registan zu bestaunen. Ein wirklich bombastisches Highlight, bei dem in wenigen Minuten die gesamte Menschheitsgeschichte bis zur glorreichen Zukunft auf die altehrwürdigen Gebäude geworfen wurde. Die usbekischen Touristen waren hin und weg. Begeisterung auf allen Plätzen. Und ja, auch wir ließen uns von dem Spektakel anstecken. Fremder, kommst du nach Samarkand – vergiss die Lightshow nicht – die 20 Minuten lohnen sich!
Nekropole von Shahi Sinda
Neuer Tag – neue Fliesen ;-). Nein im Ernst: dieser Ausflug nach Shahi Sinda war wirklich beeindruckend. Ein riesiger Komplex an verschiedenen Grabmälern aus dem 12-15. Jh.. Aufgereiht wie eine Perlenschnur erst entlang einer Steilen Treppe und schließlich eine Straße von Mausoleen links und rechts des Weges. Jede mit einer prächtig verkleideten Fassade, die ein Highlight der timuriden Architektur darstellt.
Die Nekropole ist bis heute eine der wichtigsten Pilgerstätten des Islams in Zentralasien, denn hier ist der „lebende König“ ein Cousin des Phropheten Mohameds beerdigt, der das Banner des Islam in die asiatische Steppe brachte.
So entsteht hier ein einmaliges Gemisch aus lärmenden Schulklassen, frommen Pilgern, westlichen Kulturtouristen und viele weitere einheimische Besucher, die den Besuch zu einem körperlich und geistigen Gesamterlebnis machen.
Allein für diese Pracht lohnt sich der Weg nach Usbekistan – und für jeden, der uns mal gefragt hat, warum reist man dahin, genau weil hier Bauwerke stehen, die von ihrer Bedeutung mit vielen Kultstätten in der Griechenland, Iran oder Peru mithalten können. Also kommt nach Samarkand – es lohnt sich!
Bibi-Khanum Moschee
Aber in dieser Stadt gibt es ja noch weitere unglaubliche Sehenswürdigkeiten. Nur wenige Schritte von der Nekropole entfernt und direkt neben dem riesigen Basar steht ein weiteres Zeugnis von architektonischem Größenwahn.
Die Bibi-Khanum Moschee, die zu Beginn des 15.Jh gebaut wurde, war die größte Moschee der damaligen Zeit. Erbaut für seine Schwiegermutter hatte Timur hier wirklich unglaubliches vor. Leider überstiegen die Pläne die damaligen bautechnischen Möglichkeiten und das ganze fiel wieder in sich zusammen.
Bis heute wird an dieser riesigen Ruine an allen Ecken gewerkelt. Und ja, man kann heute schon deutlich erkennen, wie riesig das ganze war. Allein das Eingangstor ist so gigantisch, dass es jegliche Vorstellung sprengt, wie man so etwas mit klarem Verstand in die Landschaft stellen kann 😉
Nach soviel Kultur brauchten wir dann noch die wichtigsten Dinge auf Reisen: Essen, Eis und Kaffee – in dieser Reihenfolge. Wobei vor allem die Eisdiele auch gefühlt die höchste Theke der Welt hat – das Softeis wird mehr oder minder über Kopf dargereicht 😉
So jetzt aber Schluss mit Samarkand – morgen geht es weiter nach Buchara!
Hallo Weitgereiste, ja es ist kaum zu fassen was man da auf engstem Raum zu sehen bekommt.
Man kommt sich klein vor bei soviel Größe und Pracht.
Zu unserer Zeit gab es noch keine Show, oder wir haben sie einfach nicht im Programm gehabt. Aber die nächtliche Illuminierung dieser ganzen Szenerie ist märchenhaft.
Man fühlt sich wie in einer anderen Welt und ist es ja auch, wenn man es genau nimmt.
Die Erfahrung mit den Menschen dort: Sie sind wirklich sehr hilfsbereit und nett und lieben die Deutschen ganz besonders.
Schaut euch noch mehr an von diesem tollen Land und beschreibt es weiter so ausgezeichnet wie bisher. Wir fühlen uns dabei, wenn wir eure Bilder sehen.
Herzliche Grüße aus dem etwas kühlen Neuenstadt.