Australien – alles deutlich größer und lauter!

Australien – alles deutlich größer und lauter!

Brisbane begrüßt einen am frühen Morgen mit einem unbeschreiblichen Vogelgetöse – nein nicht mit lieblichem Gezwitscher, sondern da wird gebrüllt, gekeckert, gutturale Balzrufe und Gekreisch ausgestoßen. Vor allem, wenn man noch nicht so recht wach ist, ist diese Vielfalt an Lärmmöglichkeiten faszinierend. Am lautesten neben den australischen Elstern sind vor allem die „Noisy Miner“, die im deutschen auch Schwatzvögel genannt werden. Wenn die gesamte Kolonie loslegt, um ihr Territorium zu verteidigen, ist von Morgenruhe nichts mehr übrig.

Heute haben wir Brisbane ausführlich zu Fuß erkundet – zuerst waren wir auf dem zentralen Markt für eine Kleinigkeit zum Frühstück und haben dabei in der Nähe eine unheimlich beliebte Espressobar gefunden, die wie eine Kellerkneipe sich unter Straßenniveau versteckt. Hier treffen sich die ganzen Banker, Anwälte, Polizisten und Bauleiter auf einen schnellen Kaffee oder zur Einsatzbesprechung.

A Propos Bauleiter: in der Stadt wird an jeder Ecke gebaut, die Metro wird erweitert, neue Brücken überspannen den Fluss und überall wachsen neue Wolkenkratzer in den Himmel. Nicht nur Bürosilos, sondern auch viele Appartmentblocks mit 40 und mehr Stockwerken – zum Teil mit zusätzlichen 5 Stockwerken Parkhaus oberirdisch als Grundstock.

Brisbane hat viele interessante Viertel zu bieten, außerdem auch einen wunderbaren botanischen Garten mit riesigen Banyan Bäumen. Dort trafen wir auch unseren ersten Wasserdrachen. Die sind hier auch relativ häufig anzutreffen – aber so eine knapp 80cm lange Agame ist schon auch sehr beeindruckend.

Außerdem gab es viel Streetart zu bestaunen, eine kleine China Town und vor allem den Fluss, der das Leben in der Stadt bestimmt. Der Fluss diente jahrelang als Transportweg für Handelsgüter und Rohstoffe zur Küste, heute wird er vor allem als Transportmittel für die Anwohner genutzt. Die Katamarane fahren nach festgelegten Fahrplan den Fluss rauf und runter und sind in das städtische Busnetz integriert.

Die bekannteste Brücke über den Fluss ist die Story Bridge – nein, da gibt es keine tolle Story dazu, sondern der Erbauer hieß einfach Story – Sachen gibt’s…. Auf jeden Fall kann man die Brücke von oben besichtigen und dann mit einem Aufzug auf Wasserniveau hinunterfahren, wo es sich eine Privatbrauerei gemütlich gemacht hat und riesige Hallen für den täglichen Konsum oder Veranstaltungen zur Verfügung stellt.

Nach so vielen tollen Erlebnissen am, auf und ums Wasser war es endlich Zeit, das nasse Element selbst zu erleben und wir haben uns noch eine Stunde in der Stadtlagune zum Abkühlen gegönnt.

Und natürlich gab es noch spannende Dinge zum Essen – für uns gab es heute wunderbare chinesische Dan Dan Nudeln – handgezogen und mit Sichuan Gehacktem zubereitet – immer wieder ein Gedicht. Abends gab es Fish und Chips, in einer gehobeneren Variante, die unheimlich gut zubereitet war und auch von der Portion sehr großzügig war. Passte alles wunderbar.

Morgen werden wir uns mit dem Zug zum Australia Zoo von Steve Irwin aufmachen und sind gespannt, ob ein Koala uns eine Audienz gewährt. Wir werden auf jeden Fall morgen berichten, wie es gelaufen ist.

P.S.:
Persönliche Anmerkung – wir haben heute recht sprach- und fassungslos die Berichterstattung aus der Türkei verfolgt. Das schwere Erdbeben hat viele Opfer gefordert und viel menschliches Leid verursacht. Meine Eltern und ich hatten die einmalige Gelegenheit, diese wunderbare Region vor über 10 Jahren zu entdecken; zu vielen Orten wie zum Beispiel Gaziantep und Diyarbakir habe ich persönliche Erinnerungen. Aus diesem Grund verfolge ich die Berichterstattung sehr genau und hoffe, dass Hilfe schnell und unbürokratisch ankommt. Die Australier würden sagen: „Stay safe, everyone!“

One thought on “Australien – alles deutlich größer und lauter!

  1. Hallo ihr Lieben!
    Erst mal zu dem Erdbeben in der Türkei und Syrien. Es übersteigt das Vorstellungsvermögen was da passiert ist und unter welchen Bedingungen die Menschen versuchen zu überleben und Verschüttete zu retten. Vor allem, dort ist Winter und es ist kalt. Viele mussten die erste Nacht nach den Beben unter freiem Himmel verbringen. Die Hilfe kommt nicht überall an und wenn doch, dann zu spät.
    Jetzt zu euren Erlebnissen. Auf den Bildern kann man erkennen, dass wirklich alles eindrucksvoll und groß ist. Die Bauten, die Bäume und die Echsen. Wenn ich mir vorstelle, meine Eidechsen im Garten hätten diese Größe, aber lassen wir das.
    Wichtig ist, dass es euch gut geht und ihr viele neue Eindrücke sammeln könnt.
    Liebe Grüße W. & S.

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