Heute also unsere letzte Station auf unserer Reise durch Usbekistan. Morgen Abend geht es dann schon wieder zurück nach Tashkent.
Zugfahren in Usbekistan
Nachdem wir bei den ersten beiden Zugreisen mit dem usbekischen ICE fahren durften, war heute ein etwas älteres Schlafwagenmodell unser Begleiter auf dem Weg nach Khiva. Los ging die entspannte Fahrt um 7:12 Uhr morgens – leider bekamen wir für die 5,5h Fahrt kein Bettzeug mehr zugeteilt – aber auch so kann man herrlich auf den breiten Matratzen vor sich hin dösen.
Erste Eindrücke
Khiva hat eine komplett erhaltene Altstadt, die von einer fast kompletten Stadtmauer umgeben ist. Theoretisch zahlt man für diesen Altstadtbereich Eintritt – in der Praxis ist das um einiges komplizierter – dazu später mehr. Unser Hotel liegt innerhalb der Stadtmauern und deshalb ist alles ohne Probleme fußläufig zu erreichen. Insgesamt ist diese Altstadt auch nicht sehr groß (800m x 500m) ungefähr.
Nachdem ich ja schon behauptet habe, dass Buchara so ein bisschen den Vibe eines Theme Parks hat, ist das Gefühl jetzt komplett. Einerseits sind die Sehenswürdigkeiten, die sich hier dicht an dicht drängen sehr beeindruckend, anderseits ist jede zweite historische Madrasse heute ein Restaurant, Hotel, Teppichladen oder sonstiger Souvenirshop. So entsteht ein eher künstliches als historisches Gefühl beim Spaziergang durch die Stadt
Hat euch auch etwas besonders gut gefallen?
Ja auf jeden Fall – vor allem die vielen kleinen Parks und Grünflächen in denen sich lustige Figurengruppen verstecken. Dann war vor allem die Ruhe sehr positiv. Es gab sehr viele kleine Ecken und Winkel, in denen man keiner Menschseelen begegnete.
Mausoleum
Besonders beeindruckt hat uns das Grabmal von Pahlavon Mahmud. Das gesamte Mausoleum ist reich mit Majolika, Mosaiken und kunstvollen Kalligraphien verziert. Die Innenräume beeindrucken durch die Fülle an Farben und Ornamenten, insbesondere das Grab von Pahlavon Mahmud selbst, das als Meisterwerk der Keramikkunst gilt.
Minarette
Von unser Dachterasse aus habe ich beim Schreiben freien Blick auf 3 der beeindruckendsten Minarette von Usbekistan. Das erste sollte irgendwann mal das größte der Welt werden – leider hat es nicht so recht geklappt – wir wissen ja wie das mit Bauverzögerungen so ist in Deutschland oder? Jedenfalls steht von dem Kaltor Minor Minarett nur ein „Stumpen, der zwar 29m hoch ist – aber durch seine Breite von fast 14m am Sockel recht gedrungen wirkt. Die beiden anderen sind da deutlich schlanker und höher und das Islam Khoja Minaret ist mit 56m auch eines der höchsten von Usbekistan.
Abendstimmung
Was das Erlebnis hier aber wirklich einzigartig macht ist die Abendstimmung. Sobald hier die Sonne untergeht und die vielen kleinen Scheinwerfer die Szenerie in ein magisches Licht tauchen – dann, ja dann kommt so richtig orientalische Stimmung auf.
Kaum schreibt man über orientalische Stimmung, schon taucht hier auf der Dachterasse eine usbekische Folklore Truppe auf und spielt dem russischen Publikum lustige Weisen aus dem Morgenland. Hmm das ist etwas gewöhnungsbedürftig! Oh jetzt kommen auch noch Tanzeinlagen dazu – da dürfen natürlich alle mitmachen. Der Tanzstil ist wirklich sehr einzigartig, es wird sehr ausdrucksstark mit den Armen verschiedene Figuren in die Luft gezeichnet – sehr interessant!. Wenn man das Ganze von Vorne betrachtet hat das eindeutig indische Anklänge!
Wo war ich stehen geblieben – Abendstimmung!
Es ist wirklich sehr schön hier bei angenehmen 25 Grad und Wind durch die Gassen zu schlendern und die verschiedenen Gebäude auf sich wirken zu lassen. Die Gebäude sind nicht grell sondern sehr dezent in Szene gesetzt, was ich auf das Ambiente sehr positiv auswirkt und sich so eine wirklich schöne Stimmung ergibt.
Fazit
Khiva ist auf jeden Fall eine Reise wert – das magische Gefühl braucht etwas bis es sich finden lässt – aber dann ist es wirklich ein faszinierender Ort. Morgen haben wir noch fast einen ganzen Tag um noch mehr magische Momente zu finden, bevor es abends wieder nach Taschkent geht!
Hallo Xhivabesucher, wenn man nach Xhiva kommt, ist man überrascht, immer wieder neue kunstvolle Varianten und Techniken der Fließen Verarbeitung zu sehen.
Hier gibt es auch viele Holztüren und Säulen aus Holz, die mit kunstvollen Schnitzereien versehen sind. Bei Nacht ist die Stadt wunderschön beleuchtet.
Wir waren 2018 auch außerhalb der Stadtmauer, da gab es kaputte Straßen, viel Staub und Schutt,
aber man hatte einen gute Blick auf die Stadtmauer. Kann natürlich heute ganz anders sein.
Macht weiter schöne Entdeckungen und genießt die das Essen dort.
Herzliche Grüße aus Neuenstadt