Heute haben wir die restlichen Paläste, Minarette und Madrassen besucht. Dabei haben wir uns sogar die Mühe gemacht, auf das Minarett hinaufzuklettern – der Reiseführer hatte vollkommen recht – sehr anstrengend – da die Stufen sehr hoch und steil sind – aber auf jeden Fall lohnend. Zuletzt führt unser Plan uns jetzt noch in die Festung und anschließend kurz auf die Stadtmauer.
Wir haben uns heute auch raus aus den Stadtmauern gewagt, um einen richtigen Kaffee, entspannte Restaurants und eine ganz neue Konditorei zu entdecken. Man merkt, dass in den letzten Jahren sehr viel Geld investiert wurde, um auch die Plätze rund um die Stadtmauer attraktiver für Touristen zu machen.
Unser Café Spot AIM COFFEE heute morgen ist wirklich eine kleine, friedliche Oase nur wenige 100m vom Stadttor entfernt. Es sieht aber danach aus, dass hier bald alles abgerissen wird und neue moderne Gebäude Einzug halten.
Auf der anderen Seite der Altstadt haben wir sowohl eine großartige Konditorei als auch ein ruhiges Restaurant KHIVA MOON gefunden. Das Restaurant hat einen schattigen Innenhof mit traditionellen Sitzmöbeln und einen luxeriösen Innenraum für Festivitäten. Das Essen war wie immer in diesem Land sehr gut und im Vergleich zur Altstadt auch sehr preisgünstig.
Wenn wir gerade über Preise sprechen: Die Preise für Eintritte in Khiva sind vollkommen verwirrend. Theoretisch kann man in die Altstadt gelangen, ohne dass man ein Ticket braucht. Für die meisten Sehenswürdigkeiten braucht man aber dann doch ein Ticket – dieses gibt es aber theoretisch nur außerhalb der Stadtmauern. Der Ticket Preis selbst ist gar nicht so günstig im Vergleich zu den restlichen Stätten in Usbekistan. Für 17 Euro pro Person f ein 24 Stunden Ticket sollte man denken, dass man für alles bezahlt hat – aber nein: auf einmal kostet das Minarett und die Festung jeweils noch einmal fast 7 Euro Eintritt pro Person – wohingegen das Mausoleum mit zusätzlichen 2 Euro schon fast ein Schnäppchen ist.
Das ganze ist völlig verwirrend und außerdem sehr teuer – in Khiva allein haben wir pro Person mehr für Eintritte gezahlt als im restlichen Usbekistan zusammen – das macht aus meiner Sicht gar keinen Sinn.
So, genug gemeckert, jetzt geht es wieder raus in die Hitze des Tages – nachts kühlt es hier dank des Wüstenklimas deutlich ab – aber tagsüber ist das ein ganz anderes Thema!
Der „internationale“ Flughafen Urgench erwartet einen erst einmal mit einem beißenden Gestank nach Diesel, der das Ganze Abflugzimmer durchwabert – ja richtig: Zimmer nicht Halle – ok sagen wir Saal. Aber das Ganze hier ist winzig klein und 2h vor Flug ist weder Schalter noch Sicherheitsbereich besetzt. So sitzt man in der Abgaswolke und hofft auf Abhilfe.
Irgendwann erbarmte sich dann doch noch jemand, unsere Truppe abzufertigen und durch den internationalen Abfertigungsbereich aufs Rollfeld zu schieben. Dort wartete schon unser einsamer Flieger – außer diesem war kein anderer in Sicht 😉
Der Flug nach Taschkent dauert ja nur eine Stunde – und zur Aufheiterung hat sich die Fluggesellschaft eine großartiges Sicherheitsvideo ausgedacht. Das Ganze handelt in einer Szenerie einer Karawane auf der Seidenstraße, die in Khiva ankommt. Es ist wirklich vergnüglich, wenn man orientalisch gekleidete Männer sich auf einem Kamel anschnallen sieht. Das ist wirklich mal eine witzige Idee!
Taschkent hat uns heute mit einem heftigen Regenschauern empfangen. Dank Yandex Go haben wir aber schnell ein Taxi gefunden, dass uns sicher zu unser altbekannten Unterkunft vom ersten Abend bringt.
Der Fahrer war so begeistert, ausländische Touristen an Bord zu haben, dass er seine gesamte Familie über Videocall zugeschaltet hat, zuerst musste der Sohn sein Englisch an uns ausprobieren und dann schließlich auch noch seine Frau – das Ganze war auf seine Art und Weise sehr lustig
So genug geschrieben – es geht schon wieder auf Mitternacht zu. Und wie immer geht es morgen früh raus, weil wir uns nach einer Woche Usbekistan eine kleine Sidequests vorgenommen haben! Drückt uns die Daumen, dass alles soweit funktioniert!
Natürlich drücken wir euch die Daumen, dass alles klappt und wir tolle Berichte und schöne Bilder von euren weiteren Unternehmungen bekommen.
Die Einwohner von Xhiva haben auch schon gelernt, dass man von Touristen mehr Geld bekommen kann, wenn man mehr verlangt. Man ist ja nur ein Mal hier, also bezahlt man die gute Aussicht.
Mal ehrlich, die Aussicht vom Minarett ist wirklich super. Aber bei den Treppen braucht man schon Mut und Kraft, um den Aufstieg zu schaffen. Ich hätte das nicht geschafft.
Sehr beeindruckend ist auch die Stadtmauer. Ein sehr solides Bauwerk.
Weiterhin Glück und viel Sehenswertes auf eurer Reise!
Herzliche Grüße aus Neuenstadt