Über Ostern haben wir uns wieder auf den Weg über die Alpen gemacht und verbringen ein paar erholsame Tage in Südtirol – der eine oder andere fragt sich schon: warum immer wieder Südtirol? Gibt es nicht auch noch andere schöne Ecken in Bayern, Österreich oder vielleicht sogar dem Schwarzwald?

Ja, natürlich gibt es dort großartige Landschaften und Freizeitmöglichkeiten, aber wir haben für uns die optimale Mischung aus gutem Essen, perfektem Service, Wellnesshotels und Wandern genau hier gefunden, und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Darüber hinaus wird hier Service ernst genommen und die Herzlichkeit, mit denen hier Hotels und Restaurants geführt werden, ist anderswo gar nicht so leicht zu bekommen.

Aber zurück zu unserer diesjährigen Osterauszeit. Erster Stopp war für uns mal wieder das einmalige Restaurant Gourmetstube Einhorn im Hotel Stafler (Mauls). Hier kocht einer der besten Köche Südtirols – Peter Girtler, der hier vor über 20 Jahren das Restaurant übernahm und seit 2016 zwei Michelin Sterne führt. Letztes Jahr wurde er zum wiederholten Male zum Koch des Jahres in Südtirol gewählt und sein Kochstil entwickelt sich stetig weiter, so dass hier jeder Besuch ein einmaliges Erlebnis ist.

Das Hotel liegt gerade einmal eine halbe Stunde vom Brenner entfernt und lockt mit dem Angebot: 1 Nacht – 2 Sterne. Für rund 300 Euro pro Person bekommt man eine Übernachtung mit Frühstück und zusätzlich ein komplettes Degustationsmenü von Peter Girtler, das sein ganzes Können widerspiegelt.

Das Angebot wird von Vielen angenommen, die am nächsten Tag weiter in Richtung Toskana oder Ancona wollen. Auch wir haben den Gründonnerstag genutzt, um von München in knappen 3h über den Brenner zu fahren und hier die erste Nacht zu verbringen.

Jetzt sind wir schon neugierig – was gab es denn zu Essen und wird man denn überhaupt satt?
In unserem Fall gab es 8 offizielle Gänge + 4 zusätzliche Erlebnisse. Die einzelnen Gänge zu beschreiben würde jetzt zu weit führen, deshalb hier ein paar Bilder von der 4 stündigen kulinarischen Reise durch Südtirol.

Was uns hier immer wieder begeistert ist die Eleganz und durchdachte Komposition jedes einzelnen Tellers. Alles was man auf dem Teller findet macht Sinn. Zum Beispiel die kleinen bunten Blumenkohlröschen, wo jedes einzelne seine eigene Geschmacksnuance mitbrachte. Jede Gabel und Bissen ist eine eigene Aromenwelt. Es erinnert ein bisschen an ein Orchester, das in Harmonie zusammenfindet und so Genussmomente schafft.

Außerdem hat man immer das Gefühl, dass alle hier Spaß an der Arbeit haben. Wenn man manche Dokumentationen oder Fiktionen aus der Spitzengastronomie sieht, denkt man immer, dass diese Küchenchefs alle Diktatoren sind und in der Küche eine negative Stimmung herrscht. Das ist hier nie der Fall – beim Blick in die Küche sind zwar alle gut beschäftigt, aber über allem schwebt eine gewisse Leichtigkeit und Freude.

Ein letzter Punkt – die Weinkarte – ich bin immer wieder begeistert, dass hier eine breite Palette von hervorragenden Weinen aus Südtirol angeboten werden und die Preise im entspannten Bereich von 30 – 100 Euro liegen. Das findet man auch nur in Südtirol.

So, genug vom Essen geschwärmt – morgen schreibe ich dann noch ein bisschen von dem zweiten Teil unserer Reise – ein paar Tage Entspannung im Antholzer Tal.