Unsere Kurzreise nach Südböhmen begann mit einem etwas hektischen Aufbruch am Mittwoch Abend. An einem langen Wochenende ohne Verzögerungen aus München herauszukommen ist gar nicht so einfach. Die Autoströme, die die große Stadt verlassen, werden dazu noch von großen Baustellen ausgebremst – so dass rund um die A99/A94 so gar nichts mehr ging. Also mussten wir unsere Abreise etwas nach vorne ziehen und außerdem kreative Routenplanungen anwenden, alles nur damit wir es rechtzeitig zu unserer ersten Station unserer Reise schaffen.

Wo mussten wir denn so schnell hin? Unser Ziel war Pleiskirchen. Natürlich fragen sich viele, warum gerade Pleiskirchen? Natürlich ist der Ort unheimlich malerisch gelegen zwischen Isar und Inn und ist außerdem ein beliebter Ort für Radfahrer und Wanderer. Aber Bewegung hatten wir gestern Abend nicht im Sinn – vielmehr ging es bei uns um die feine Wirtshausküche von Alex Huber im Huberwirt.

Alex Huber führt das Traditionshaus in der 11. Generation und hat im Huberwirt in den letzten Jahren einen Ort geschaffen, wo Sterneküche und traditionelles Wirtshaus eine wunderbare Symbiose eingehen. Fine Dining und Stammtisch sind hier Begriffe, die sich nicht ausschließen, und so ergibt sich ein herrlicher Mikrokosmos aus hervorragender Küche, Tradition und perfektem Service.

Wir hatten uns für das 5 Gang-Überraschungsmenüs entschieden und von der Begrüßung an mit dem obligatorischen Gruß aus der Küche fühlten wir uns hier wunderbar versorgt. Die Küche gibt der klassischen bayerischen Küche an der richtigen Stelle einen modernen Touch, um sie ein bisschen raffinierter zu machen.

Besonders positiv waren aus unserer Sicht die Fischgänge, sowohl der roh marinierte Kingfish, als auch der Bachsaibling auf Graupenrisotto. Beides handwerklich gut gemacht und geschmacklich großartig.

Also wir kommen gerne wieder hierher, um weitere Gerichte auszuprobieren – und mit einer guten Stunde Fahrt von München (ohne Baustellen) ist das hier eine wunderbare Alternative zu den Gourmettempeln der Stadt.

Da wir ja auf dem Weg nach Böhmen sind, haben wir uns hier ein schönes Landhotel gesucht, das ruhige, neu renovierte Zimmer anbietet, die wirklich großzügig gestaltet sind und zu längerem Verweilen einladen. Auf uns wartet aber heute noch Krumau an der Moldau – als auf geht es zur nächsten Station