Krumau – barockes Juwel an der Moldau

Krumau – barockes Juwel an der Moldau

Nach der kulinarischen Reise gestern Abend starteten wir nach einem ausgiebigen Frühstück in einen sonnigen Tag. Heute stand also die nächste Etappe unseres Wochenendtrips nach Krumau an. Eine gemütliche 3h Fahrt über die Dörfer des bayerischen Walds hinüber nach Tschechien und schließlich hier in die malerische Kleinstadt Krumau.

Für alle, die von dem Ort Krumau (Ceszky Krumlov) noch nicht gehört haben… also in China kennt den Ort schon fast jeder Tourist. 😉 Scherz beiseite – Krumau ist wirklich und wahrhaftig der zweitgrößte Touristenmagnet in Tschechien gleich nach Prag. Woran das liegt? Nun, die Stadt ist unheimlich malerisch in einer Moldauschlinge gelegen – hat eine kitschig perfekte Altstadt mit schiefen Häusern, Kopfsteinpflaster und ein riesiges Schloss. Also alles, was das asiatische oder amerikanische Touristenherz höher schlagen lässt.

Ich kenne den Ort noch aus meiner Studentenzeit in Passau, von wo aus es nur ein Katzensprung hierher ist. Damals war es noch ein deutlich weniger touristisch und deutlich windschiefer und weniger renoviert als heute. Für drei Nächte ist die Stadt unsere Basis, um das südliche Böhmen zu erkunden. Wir wohnen ziemlich zentral in einem alten Häuschen unterm Dach und arrangieren uns mit einer ausgeprägten Dachschräge ;-).

Heute stand also die Besichtigung des Ortes auf unserem Programm, und wo kann man besser beginnen als im Schloss. Der Bau ist die zweitgrößte Anlage nach der Prager Burg und zieht sich mit ein paar außergewöhnlichen Brücken über eine Länge von 5 Höfen. Uns interessierte aber dieses mal das barocke Theater.

Ja, dieser Bau ist wirklich ein Kleinod von Weltruf – kein Witz. Es ist neben dem Theater in Trottningholm das einzig vollständig im Original erhaltene Barocktheather Europas. Und nicht nur der Bau ist erhalten, vielmehr sind über 600 Kostüme und 300 Kulissen vorhanden. Hieraus lassen sich noch heute 13 Bühnenbilder basteln – beeindruckend oder? Das ist aber noch nicht alles. Vielmehr ist noch die komplette Originaltechnik erhalten. Unter der Bühne können 8 Techniker mit Seilzügen und Gewichten die Kulissen in wenigen Sekunden auswechseln oder andere Illusionen erschaffen. Unsere Führerin erweckte das Theater mit viel Herzblut zum Leben und wir kamen gar nicht mehr aus dem Staunen heraus.

Sicher fragt ihr euch, wann hier Opern aufgeführt werden, oder? Leider ist das Theater noch nicht fertig renoviert – es fehlt wie immer am Geld – aber irgendwann wird das Theater wieder zum Leben erwachen, nur für wenige Aufführungen, weil es einfach kulturhistorisch zu bedeutend ist, um es durchgehend mit schwitzenden Menschen zu füllen 😉

Was habt ihr sonst so gemacht? Was wir immer machen: durch die Gassen gewandelt, Kaffee getrunken, gut gegessen und zum Schluss noch eine außergewöhnliche Cocktailbar gefunden.

So jetzt aber genug für heute – morgen machen wir unseren ersten Tagesausflug nach Budweis…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert