Heute hatten wir uns einiges vorgenommen: Städte, Schlösser und weites grünes Land gab es zu entdecken. Los ging es in Budweis, natürlich bekannt für das Bier – das echte – nicht diese amerikanische Wasservariation ;-). Wir waren aber hier wegen der vielen schönen Häuser und einem beeindruckenden Stadtplatz in der Mitte. Besonders gut kann man diesen vom Schwarzen Turm aus überblicken. Die 225 Stufen sind schon herausfordernd – aber es lohnt sich auf jeden Fall, von hier oben den Blick über das böhmische Land schweifen zu lassen. Frühstück gab es heute auch noch und zwar in einem wirklich schönen hippen Café, dass einfach Specht hieß und in dem mehrere Spechte wunderschön gemalt an den Wänden zu entdecken sind.
Das nächste Highlight liegt nur wenige Kilometer nördlich von Budweis. Das Schloss Frauenberg liegt malerisch auf einer Anhöhe und ist dem englischen Windsor nachempfunden. Wie kam es dazu? Ganz einfach: bei Adel ist es halt ein bisschen anders als beim normalen Volk. Die Schwarzenbergs waren zur Krönung von König Victoria eingeladen und haben sich dort vor Ort in das tolle Schloss verliebt und dachten sich: wollen wir auch haben. Also altes Schloss mal wieder abreißen und im englischen, neugotischen Stil wiederaufbauen – was kostet die Welt, wenn man adlig ist und man auch so schon nicht weiß, wohin mit dem vielen Geld 😉
Wir hatten eine Führung durch die Prunkräume des Jagdschlosses und ich kann euch sagen, das war mehr als beeindruckend, wie viel Prunk und auch Protz hier zusammengetragen wurde. Alleine die Leuchter aus Murano, die tollen Intarsienarbeiten und die Kirchenfenster aus der Schweiz sind Unsummen an Geld wert. Dazwischen gibt es immer wieder auch kleine Schätze zu entdecken, wie eine Erstausgabe der Biene Maja und ein Fächer von Marie Antoinette. Ein wirklich lohnendes Ziel und voller Geschichten aus einem der bedeutendsten Adelsgeschlechter Böhmens – die Schwarzenbergs, die bis in die Neuzeit die Geschicke des Landes mitbestimmt haben.
Das hat euch aber sicher als Erlebnisse für den heutigen Tag gereicht, oder? Natürlich nicht – nach einer kleinen Stärkung in einem großartigen Bistro, in dem fast nur Einheimische den Mittagstisch genossen ging es weiter nach … Trebon. Eine weitere böhmische Kleinstadt mit einem großen Stadtplatz voller pastellfarbenen Häuser, einem Schloss, einem Kloster und einem weitläufigen Park. Dieses Mal konzentrierten sich unsere Besichtigungen auf das Kloster. Hier kann man noch Gemälde aus dem 14. Jahrhundert entdecken und eine Madonna, die seit über 700 Jahre mit beseeltem Lächeln die Besucher empfängt. Außerdem liegt in diesem Ort auch noch die Gruft derer zu Schwarzenberg, die im neugotischen Stil schon etwas protzig wirkt.
Jetzt ist aber genug oder? Natürlich nicht: nach einer weiteren Stärkung, dieses Mal Kuchen und Flat White ging es zu unserer letzten Station Gratzen. Unterwegs durften wir mehrere böhmische Dörfer mit viel Landschaft kennenlernen. Also Landschaft können die hier sehr gut – vor allem auch schmale Baumalleen- die sehr malerisch sind, solange kein Bus entgegen kommt 😉
Gratzen hat wieder einen kleinen Stadtplatz, ein Schloss, ein Kloster und …. eine Burg. Die haben wir noch von außen besichtigt bevor es zurück nach Krumau ging. Natürlich ließen wir den Tag mit gutem Essen, Bier und Cocktail ausklingen.
Unser Fazit nach unserem ersten Tag in Südböhmen – es lohnt sich auf jeden Fall, mehr von Tschechien zu entdecken als nur Prag.
Ihr habt an einem Tag so viel gesehen wie wir vor ca. 8 Jahren in 3 Tagen. Respekt vor eurer Kondition! Jedenfalls kann ich euren Eindruck nur bestätigen: Südböhmen ist unbedingt eine Reise wert!.
Die berühmte böhmische Küche ersetzt die verbrauchten Kalorien in hervorragender Weise. Gute Erholung und noch viele gute Genüsse aller Art!
Liebe Grüße!