Unbekanntes Böhmen entdecken

Unbekanntes Böhmen entdecken

Auch den zweiten Tag hier in Südböhmen haben wir genutzt, um viel Landschaft und noch mehr unbekannte Städte zu erkunden. Es ist schon faszinierend: sobald man Krumau und Budweis hinter sich lässt, werden die ausländischen Touristen immer seltener und die Anzahl von einheimischen Touristen ist deutlich übersichtlicher.

Also was stand heute auf dem Programm? Eine große Runde über Pisek, Burg Klingenberg, Tabor und zum Abschluss noch ein wunderschönes Wasserschloss. Also nix mit ausschlafen, sondern spätestens um 8 Uhr los, um die eine Stunde nach Pisek zu fahren. Dort haben wir in einem wunderschönem Café mit vielen beeindruckenden Kunstwerken gefrühstückt. Die Stadt selber hat viele schöne Gebäude zu bieten, aber das Highlight ist die älteste Brücke Tschechiens. Insgesamt sieht man der Stadt an, dass sie viele Jahre nicht im Fokus des Tourismus stand und kein so schönes Stadtplatzensemble wie andere Städte hat – aber auch hier wird fleißig daran gewerkelt, die Stadt herauszuputzen.

Nächster Halt – die Burg Klingenberg, wunderschön auf einem Felsvorsprung am Zusammenfluss von Moldau und Otava gelegen – eine wehrhafte Burganlage, in der man völlig unerwartet einige gut erhaltene Fresken aus dem 14. Jahrhundert entdecken kann. Ganz außergewöhnlich eine Tanzszene, in der ein beliebter Tanz des Mittelalters zu entdecken ist. Immer wieder spannend, was für Kleinode sich hier noch verstecken. Auch der kleine Aussichtsturm birgt einige Geheimnisse, die bis heute nicht entschlüsselt sind.

Nach so viel kulturellen Genüssen brauchten wir erst einmal eine Stärkung. In Tabor kehrten wir in einer traditionellen Kneipe der Kozel Brauerei ein – für alle Münchner hier – so was wie ein Augustiner halt ;-). Wie gesagt, den Tourismus hat man hier weit hinter sich gelassen und in Städten wie Tabor haben Wirtschaften nur tschechische Speisekarten – aber dank Google Lens kann man so manches Gericht doch noch entziffern. Wobei Google Lens ab und an schon wilde Ideen anbietet.

Tabor hat uns vom ersten Augenblick begeistert: ein harmonischer Stadtplatz, ein ungewöhnliches Rathaus und eine große Kirche, dazu viele verwinkelte Gassen, in denen man fast allein flanieren kann. Die Stadt war eine Hochburg der Hussiten und der Reformator Jan Hus steht auch noch als Denkmal auf dem Stadtplatz. Aber sonst ist auch hier die Neuzeit eingezogen. Wir haben uns hier ein kleines Cafe gesucht, dass sich das Thema Wecker als Deko ausgesucht hat – irgendwie lustig, so viele abgegebene Wecker in den Regalen zu entdecken.

Natürlich war das noch nicht genug für einen Tag und so wollten wir zum Abschluss noch einen kurzen Abstecher zu einem Wasserschloss machen. Die Fahrt dahin war mal wieder mehr als abenteuerlich und wir haben sehr viel Feld, Wald und Flur bewundern können. Nebenbei haben wir sogar noch einen jüdischen Friedhof in einem winzigen Dorf entdeckt – die jüdische Gemeinde hier muss einmal sehr groß gewesen sein.

Aber zurück zum Wasserschloss – ach was will ich da viel sagen – in dem Fall lass ich einfach Bilder sprechen;-)

So, ein weiterer Tag hier in Tschechien neigt sich dem Ende entgegen – morgen geht es schon wieder zurück nach München – aber natürlich werden wir vorher noch ein paar böhmische Dörfer erkunden..

One thought on “Unbekanntes Böhmen entdecken

  1. Hallo Weltenbummler,
    als ich heute endlich dazu kam eure Bilder und Berichte anzusehen und zu lesen, sagte mein Gehirn plötzlich: Das habe ich doch alles schon gesehen.
    1997 haben wir tatsächlich die Slowakei und Tschechien bereist. Wir sind ebenfalls auf den Schwarzen Turm in Budweis gestiegen und ich habe fast die selben Bilder gemacht.
    Ich kann Euch nur gratulieren zu dieser wunderschönen Reise. Das Wetter hat auch mitgemacht und ihr konntet in Ruhe all die Schönheiten besichtigen. Kommt wieder gut nach Hause!!
    Grüße aus Neuenstadt

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