Kuranda Markets – Regenwald mit Zug und Gondel

Kuranda Markets – Regenwald mit Zug und Gondel

Kuranda ist eine kleine Stadt oberhalb von Cairns mitten im Regenwald. Im 19. Jahrhundert war es eine wichtige Station für die Erschließung der Goldfelder im Hinterland. Aus diesem Grund wurde Ende des 19. Jh eine Eisenbahn gebaut, die auf der Welt einzigartig ist und Cairns mit der Stadt verbindet. Nachdem im 20. Jh Straßen das Hochland weitestgehend erreicht hatten, geriet die Stadt und die Eisenbahn nach und nach in Vergessenheit. Um die Wirtschaft und den Tourismus anzukurbeln, positionierte sich das Dorf im Regenwald ab den 70ern Jahren als Ort für Aussteiger und alternative Lebensformen. Daraus entwickelte sich Ende der 70er Jahre ein Markt, der nach und nach immer mehr Touristen anlockte. Das Konzept war so erfolgreich, dass die alte Eisenbahnstrecke für Touristenfahrten reaktiviert wurde.

Scenic Railway Kuranda

Für den heutigen Tag stand die Erkundung dieser Märkte auf dem Programm; für die Anfahrt hatten wir uns für eine Richtung den Zug und zurück die Sky Gondola ausgesucht.

Los ging es mit dem Zug. Schon die Station aus dem 19. Jahrhundert ist ein Erlebnis für sich. Hier sitzt man wie in viktorianischen Zeiten unter Ventilatoren, die die schwüle Hitze in Bewegung halten. Der Zug wird heute nicht mehr per Dampf, sondern mit Diesellok angetrieben – bei den 15 Tunneln ist das vielleicht auch besser so.

Die Eisenbahn wurde Ende des 19. Jahrhunderts mit 1500 Arbeitern durch unwegsamen Regenwald über 33KM und über 300 HM gebaut. Unterwegs wurden 106 Schneisen durch Berge gegraben, 15 Tunnel per Hand ausgebrochen, 55 Brücken gebaut und 98 Kurven erarbeitet. Die ganze Strecke ist vom ersten Meter bis zur Station in Kuranda ein 90minütiges Erlebnis.

Unterwegs hat man immer wieder spektakkuläre Ausblicke auf Wasserfälle und die Schluchten des Baron Rivers. Wirklich eine sehr beeindruckende Fahrt, die uns wirklich begeistert hat.

Kuranda Markets

In der Zwischenzeit besteht Kuranda fast nur noch aus Märkten, und der Tourismus ist die wichtigste Einnahmequelle. Da im Moment Nebensaison ist, waren nur wenige Touristen hier und wir konnten ungestört durch die Straßen der Stadt schlendern.

Besonders schön ist der ursprüngliche Rainforest Market aus den 70ern. Mitten im Regenwald kleine Häuschen, die alle möglichen spirituellen Dinge anbieten. Ja, auch bewusstseinserweiternde Mittelchen sind hier Teil des Lebensstils. Ansonsten kann man sich massieren lassen, die Zukunft aus der Hand oder den Karten lesen lassen oder sich in wallende Gewänder hüllen.

Zum Essen gibt es hier auch den einen oder anderen Stand, so haben wir uns mit sehr gutem thailändischen Streetfood eingedeckt und anschließend ein winziges japanisches Teehaus gefunden, das uns mit einem herrlichen Sojapudding versorgte.

Insgesamt ist der Markt ein schönes, entspanntes Erlebnis, wenn ich schon wieder den Vergleich mit Tollwood anstrenge, ist das Angebot authentischer, die Preise deutlich günstiger und insgesamt alles weniger kommerziell. Auch dieser Teil unseres heutigen Ausflugs war ein ganz besonderes Highlight und wir haben ein paar Souvenirs mit nach Hause genommen.

Skyrail

Zurück ging es mit der Skyrail, einer 7,5km langen Seilbahn, die in einer guten Stunde über die Baumwipfel des Regenwaldes zurück nach Smithfield schaukelt. Unterwegs gibt es zwei Stationen, an denen man aussteigen und kleine Spaziergänge machen kann.
Der erste gibt einem die Gelegenheit, die mächtigen Barron Falls von oben zu sehen, und die zweite ist eine kurzer Spaziergang durch den Regenwald. In unserem Fall machte der Name Rainforest seinem Namen alle Ehre, und die Barron Falls waren kaum noch zu sehen, da sich eine mächtige Wolke aus Regen und Gischt über den Fall gelegt hatte – ein stimmiges Erlebnis.
An der Station Red Peak durften wir ein kurze Führung durch einen Nationalpark Ranger mitmachen, der uns in 20 Minuten viele spannende Informationen über den Regenwald (inzwischen als Unesco Weltnaturerbestätte streng geschützt!) erzählte. Zum Beispiel, dass in jedem Kubikmeter Dschungel 35 Spinnen leben – das sind sehr, sehr viele. Fast alle giftig aber nur wenige gefährlich – zum Glück. Die Gondelfahrt war ebenfalls einmalig: einfach über den dichten Regenwald von Nord Queensland zu schweben war unbeschreiblich.

Wir hatten heute einen unheimlich schönen Tag mit vielen tollen Eindrücken. Der Ausflug nach Kuranda ist auf jeden Fall zu empfehlen. Morgen geht es dann in die andere Richtung zur anderen World Heritage Site – dem Great Barrier Reef.
Das macht Cairns auch so einzigartig: die Lage zwischen zwei beeindruckenden Naturerbestätten, dem Regenwald und dem Reef!

One thought on “Kuranda Markets – Regenwald mit Zug und Gondel

  1. Hallo ihr Lieben,
    Der Zug, mit dem ihr unterwegs wart, mutet schon sehr nostalgisch an. Von der Länge des Zuges und den vielen Waggons ausgehend, lieben viele Menschen diesen Zug. Natürlich konntet ihr Bilder machen, die eben nur vom Zug aus so zu sehen sind.
    Diesen Markt würde ich auch gerne besuchen, bestimmt gibt es dort viele interessante Angebote.
    Die Regenbilder sind sehenswert, aber bei gutem Wetter wäre vielleicht das Spinnennetz besser zu sehen gewesen. Trotzdem vermitteln diese Bilder, dass es in so einem Wald auch immer wieder regnet.
    Ihr habt einen wunderbaren Tag gehabt und habt viel erlebt.
    Grüße W.& S.

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