Brunch den ganzen Tag
Melbourne bietet Cafés und Restaurants an jeder Straßenecke – und zwar nicht eins oder zwei, sondern eher dutzende. Diese Vielfalt der Geschmäcker und Kulturen ist so umfangreich, dass man oftmals die Qual der Wahl hat. Zum Glück war die Auswahl für unser Frühstückscafé recht einfach. Warum? Immer den Empfehlungen der Einheimischen folgen. Deshalb startete unser Tag im Rowena Corner Store gleich bei uns um die Ecke. Ein mediterranes Café mit Frühstücksvariationen, die sowohl griechische als auch australische Einflüsse haben. Wir haben uns für einen mediterranen Frühstücksteller entschieden und wurden mit Oliven, Tzatziki, Halloumi und Bulgursalat belohnt. Ein wirklich genussreicher Start in den Tag.
Übrigens: auf der Karte steht meistens „Frühstück den ganzen Tag“ – das bedeutet meist nur bis 14 oder 15 Uhr, da auch in Australien die meisten Cafés um diese Uhrzeit für den Tag schließen. Also immer aufpassen, dass man rechtzeitig die letzte Dosis Kaffee für den Tag bekommt.
In der Versorgung der Bevölkerung mit Essen und Trinken klafft ein kleines Loch zwischen 15 und 17 Uhr. In dieser Zeit reduziert sich das Angebot deutlich und man muss schon sehen, dass man nicht zufällig in dieser Zeit etwas Nahrhaftes sucht. Im Zweifelsfall gibt es aber immer noch Supermärkte.
Botanic Garden und weitere Parks
So gestärkt ging es zu Fuß durch den Sportgürtel von Melbourne, Hier stehen die großen Stadien für Rugby, Cricket und Tennis dicht an dicht. Hier ist unter anderem auch die berühmte Rod Laver Arena, die durch die Australien Open häufig in den Medien genannt wird.
Auf der anderen Seite des Yarra Rivers befindet sich der botanische Garten. Schon auf dem Weg über die Brücke hat man einen imposanten Ausblick auf die Stadt mit ihren Wolkenkratzern. Der botanische Garten und auch die weiteren Parks sind sehr gepflegt und liebevoll gestaltet.
Persönlich hat mit vor allem der Kakteengarten sehr gut gefallen. Die Art und Weise wie die Kakteen präsentiert wurden und die Komposition aus vielen verschiedenen Arten war einzigartig. Hier merkt man, dass ein Landschaftsarchitekt sehr viel Zeit und Herzblut investiert hat.
Ein weiteres Highlight war Guilfoyles Vulcano ein Wasserreservoir, das im 19. Jh vom Schöpfer des botanischen Garten erdacht wurde und eine einmalige Kombination aus Wasserspeicher und Pflanzenbewuchs darstellte. Das ganze soll an Lavaströme eines Vulkans erinnern, Ein sehr modernes und innovatives Konzept für das viktorianische Zeitalter. Die ganze Anlage wurde erst vor einigen Jahren wieder aus dem Dornröschenschlaf erweckt und modernisiert und ist heute immer noch so beeindruckend wie damals.
Auch die Ideen, in eine kleine Schlucht eine Farnwald zu pflanzen und mit verwunschenen Wegen und Brücken zu erschließen war ein sehr spirituelles Erlebnis. Ich könnte hier bestimmt noch ein paar Seiten über den botanischen Garten schreiben, das würde aber zu weit führen – deshalb hier eine Auswahl Bilder aus dem Garten.
Viktorianische Shopping Malls
Zurück auf der anderen Seite des Fluss schlenderten wir durch das viktorianische Erbe der Stadt. Vor allem die Block Arkade ist ein herrliches Beispiel einer viktorianischen Arkade mit wunderschönem Mosaikfußboden und Glaskuppeln. Dazwischen Tea Rooms die aussehen, als wären sie seit 1892 nicht verändert worden.
Lunchoptionen
Hatte ich schon erwähnt, dass es unheimlich viele Restaurants in dieser Stadt gibt? Im Zentrum gibt es keinen Millimeter Platz ohne Imbiss, Straßenverkauf, Restaurant und und und. Dabei ist jede Esskultur in allen Variationen mehrfach vorhanden und alle sind sehr gut bewertet und sehr gut besucht. OK, die ganzen Angestellten der Banken und Versicherungen und anderer Dienstleister müssen ja versorgt werden.
Sushi
Eine der günstigsten Lunch Optionen ist Sushi. Ja, richtig gehört, Sushi. Das gibt es hier an jeder Straßenecke als Fastfood. Vorgefertigte Rollen liegen in den Auslagen und werden ständig neu produziert, da so viele Menschen anstehen, um sich den schnellen und günstigen Snack schmecken zu lassen. Wir haben uns auch zwei Rollen gegönnt und dafür nur ein paar Euro gezahlt.
Gözleme
Wir wollten aber gerne noch einen zweiten Imbiss ausprobieren: Göz City. Ein türkischer Imbiss, in dem mehrere türkische Damen herrliche Gözleme produzieren. Gözleme kennt ihr nicht – einfach auf den Link klicken – da wird euch dieser kulinarische Hochgenuss der türkischen schnellen Küche gezeigt und erklärt.
State Library
Nach soviel Natur, Shopping und Essen war es nun doch Zeit für ein bisschen Kultur. Im Norden der Innenstadt befindet sich die Victoria State Library aus dem Jahre 1854. Vor allem bekannt ist sie wegen dem imposanten Lesesaal unter einer mächtigen Glaskuppel. Dieser Lesesaal wurde 1913 fertig gestellt und über die Jahre immer wieder renoviert und seit 2006 im alten Glanz wiederhergestellt. Das Gebäude ist wirklich beeindruckend. Hier war auch noch eine kleine Ausstellung über die Welt der Bücher mit faszinierenden Einblicke über die Entwicklung und Bedeutung von Büchern.
So, jetzt ist aber auch genug für einen Tag. Heute Abend werden wir uns eher weiter mediterran versorgen 😉 und vielleicht noch einen Cocktail genießen.
Morgen geht es dann erst einmal auf den Markt, bevor wir uns weitere Stadteile anschauen.
Schon dieser botanische Garten und das Vulcano Wasserreservoir wären für mich Gründe Melbourne zu besuchen.
Faszinierend auch der riesige Kuppelsaal dieser Bibliothek .Wie man auf dem Bild erkennen kann, wird er auch heute noch gut genutzt und ist nicht nur ein imposantes Schauobjekt.
Grüße W. & S.