Heute ist also unser erster „Ruhetag“ und wir haben uns für den heutigen Tag nur einen Markt und 2-3 Bastiden zur Besichtigung ausgesucht. Die Städte, die man als Bastide bezeichnet, entstanden aus einem Bauboom im 12.Jh in Okzitanien, sprich Südwestfrankreich. Aufgrund von Kriegen und anderen Plagen gab es Anlass, das niedere Volk vor marodierenden Banden zu schützen und so bauten Bischöfe, Grafen und die Könige von Frankreich und England hier in dieser Gegend in einem Zeitraum von 100 Jahren fast 400 befestigte Dörfer oder Städte – und einige hier im Perigord sind noch fast im Original erhalten.

Was ist die Besonderheit dieser Städte?
Die Straßen in der Stadt wurden rechtwinklig um einen großen, ebenfalls rechtwinkligen Marktplatz angelegt. Rund um den Marktplatz sind Laubengänge, in denen man vor Regen und Sonne geschützt seine Waren verkaufen konnte.

Wir waren beeindruckt, wie gut erhalten die Stadtstrukturen bis heute sind und in jedem dieser Orte fühlt man sich sofort hunderte Jahre in die Vergangenheit versetzt. Heute war ein sehr grauer und regnerischer Tag und so konnte man sich das „finstere“ Mittelalter noch viel besser vorstellen 😉

Auf was wir uns am meisten hier im Perigord gefreut haben sind die vielen Wochenmärkte. Jeden Tag ist in mindestem einem Dorf ein Markt und die Menschen aus der Umgegend treffen sich hier zum Einkauf. Heute war also unser erster Einkaufstag in Villeréal – natürlich auch eine Bastide. Es macht einfach Spaß, selbst bei Regen von Stand zu Stand zu schlendern und die tollen regionalen Produkte zu verkosten und zu kaufen. Zurzeit stehen natürlich Erdbeeren und Tomaten hoch im Kurs, wobei vor allem bei den Tomaten eine unerschöpfliche Auswahl an Sorten angeboten werden.

Morgen ist hier in Issigeac Markt und wir werden einfach zwischen Haus und Markt hin und her pendeln bis wir jede Menge Käse, Wein, Wurst, Erdbeeren und andere Leckereien hier zum Abendessen gehortet haben.