Issigeac – Sonntag ist Markttag

Issigeac – Sonntag ist Markttag

Nachdem ich gestern ausführlich über die Geschichte der Bastiden berichtet habe, geht es heute wieder zurück nach Issigeac. Im Gegensatz zu den Bastiden ist das Dorf keine Neugründung aus dem Mittelalter, sondern geht zurück auf die Römerzeit. Das erste richtige Dorf entstand in der Merowingerzeit und seitdem ist es durchgehend bewohnt. Hier ist die Stadtanlage eher etwas verwinkelt und gerade Straßen oder Gassen gibt es gar nicht. In der Regel ist das Dorf sehr ruhig und beschaulich – außer Sonntags – denn da ist Markttag. Sprich um 8 Uhr kommen die Einheimischen und kaufen ein und ab 10 Uhr fallen die Touristen ein, die dann die ganze Stadt in Beschlag nehmen. Interessanterweise ist ein Großteil der Region fest in britischer Hand – fast überall trifft man auf Engländer, die hier auch Häuser kaufen und sich ihr Rentnerdomizil einrichten. Dazu noch jede Menge Niederländer und damit sind schon fast alle Touristen gezählt. Deutsche – Fehlanzeige!

Als Frühaufsteher waren wir natürlich pünktlich um 8 auf dem Markt und haben uns für das Frühstück mit unzähligen Leckereien eingedeckt. Natürlich jede Menge Käse, Wurst und Tomaten. Sogar eine Art Bauernbrot war im Angebot – also wirklich eine runde Sache.

Außerdem haben wir noch einen Stand mit einem Bäckermeister aus Backnang entdeckt, der feine Kuchen und Pasteten im Angebot hatte – und so ein Verkaufsgespräch auf Schwäbisch ist schon mal wieder eine ganz andere Sache 😉

Außerdem gibt es auf dem Markt auch viele andere Sachen außer Essen zu kaufen, vor allem Kleidung und Haushaltswaren, aber es gibt auch lokale Künstler, die unter anderem wunderschönen Schmuck anbieten.

Für Freunde des feinen Wortwitzes: was kauft man am größten Käsestand auf dem Markt? Natürlich: … Käsekuchen – und der ist auch noch richtig gut! Also für uns ein wirklich gelungener Einkaufstag.

Wenn ich schon mal dabei bin hier noch ein paar Tatsachen über Issigeac, die uns in den ersten Tagen aufgefallen sind. Abends noch mal schnell auf ein Glas Wein oder Bier das Haus verlassen ist eher nicht üblich – es gibt 2 Pubs – die haben gestern am Samstag Abend schon gegen 18Uhr die Türen geschlossen . Nur in den Restaurants gab es noch geschlossene Essensgesellschaften – alle anderen bitte nach Hause gehen. Zum Glück haben wir ja schon ein paar Flaschen Wein eingekauft und so konnten wir entspannt auf dem Balkon noch ein Gläschen trinken.

Zweiter Fun Fact zum Thema Kneipe. Zur Zeit findet ja im weit entfernten Deutschland so eine Fußball – Europameisterschaft statt. Und am Freitag Abend spielte Frankreich gegen die Niederlande – schon ein wichtiges Spiel für die Franzosen. Beim Abendspaziergang stellten wir fest, dass in beiden Kneipen der Sportkanal an war – aber nicht Fußball, sondern Rugby wurde gezeigt. Das Spiel Toulouse gegen La Rochelle war deutlich wichtiger als die französische Nationalmannschaft – sehr interessant. Auch hier noch ein dritter Fun Fact – Udo Jürgens‘ Griechischer Wein und Rugby sind ganz eng verbunden in Frankreich, wie wir auch wieder live erleben, als eine Fangruppe lauthals die „französische Variante“ von griechischem Wein schmetterte.

Vereinshyme Bayonne – Rugby!

Morgen geht es noch etwas weiter zurück in der Geschichte – denn die Täler der Dordogne und Nebenflüsse sind seit der Steinzeit bewohnt und es gibt an vielen Orten interessante Zeugnisse aus prähistorischer Zeit – das Highlight kommt erst am Donnerstag mit den Höhlen von Lascaux.

So, ich verabschiede mich für heute – und bin schon gespannt, ob heute die Kneipen offen sind oder geschlossen haben 😉

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