Into the Wild – Ruf der Wildnis

Into the Wild – Ruf der Wildnis

Hobart nach Strahan

Heute haben wir die „Großstadt“ Hobart hinter uns gelassen und uns aufgemacht, den „Wilden Westen“ Tasmaniens zu erkunden. Das Thema Wildnis und Bewahrung von Wildnis ist ein wichtiges Thema in Tasmanien. Weite Teile des Westens,, vor allem der Südwesten, sind Nationalparks, die völlig unzugänglich und wild sind. Auf unserer Fahrt von Hobart nach Strahan hatten wir an verschiedenen Stellen die Möglichkeit, einen Einblick in diese Wildnis zu bekommen.

Russel Falls

Unser erster Anlaufpunkt war dieser wunderschöne Wasserfall im Mount Field National Park. In Tasmanien sind die Nationalparks, ähnlich wie in Amerika, eintrittspflichtig. Dazu holt man sich im Visitor Center einen Zweimonatspass, der im Nationalpark im Auto sichtbar ausgelegt werden muss.
Nachdem die Formalitäten erledigt waren ging es auf einem schattigen Pfad durch dichte Farnwälder zu unserem ersten Wasserfall des Tages.
Obwohl man nur eine halbe Stunde vom Visitor Center entfernt ist, hat man schon das Gefühl, sich mitten in der Wildnis zu befinden. Es ist eine magische Welt aus Wasser, Farn und klarer Luft. Das Ganze erinnert ein bisschen an Neuseeland. Zum Glück hoppelt ab und an ein Wallaby durchs Bild, damit man wieder weiß: Australien nicht Neuseeland.

Auf der Rückfahrt vom Wasserfall machten wir noch einen kleinen Zwischenstopp im Possum Shed Café. Hier sitzt man wunderschön im Garten mit Blick auf den Fluss. Hier lebt das Platypus Flossi. Leider ist es aber nur in der Dämmerung aktiv – also mussten wir uns mit den Enten als Zuschauer begnügen

Wunderheilung am Lake St. Clair

Nächster Stop war der tiefste Süsswassersee Australiens. Hier endet auch der Overland Track, einer der bekanntesten Weitwanderwege Tasmaniens. Der See ist glasklar und da wir heute perfektes Wetter hatten waren auch die Berge ringsum sehr gut sichtbar.
Was an diesem Ort wieder unheimlich auffiel, war die klare frische Luft. Die Bäume und Sträucher verströmen einen intensiven Duft und man fühlt sich irgendwie an einen einzigen großen Saunaaufguss aus Latschenkiefer und Eukalyptus erinnert.

Hört sich ja alles ganz interessant an – aber was soll das denn mit der Wunderheilung?

Tja, auf der Zufahrtsstraße in Richtung See erspähte ich auf einmal ein kleines stachliges Häufchen am Straßenrand. Nach genauer Betrachtung entpuppte es sich als ein kleiner Echidna. Er wirkte etwas leblos und wir befürchteten, dass er von einem Auto angefahren wurde. Deshalb meldeten wir den Fund auch den lokalen Rangern,
Auf der Rückfahrt hielten wir Ausschau, ob er noch da ist, oder ob der Ranger schon da war. Und tatsächlich war das Tierchen noch da. Überraschenderweise schien er nur auf uns gewartet zu haben. Sobald wir aus dem Auto ausgestiegen waren, konnte das Tier auf einmal laufen nein rennen und verschwand als ob nichts gewesen wäre im Unterholz – und zwar so schnell, dass wir ihn nicht auf’s Foto bekommen haben. Deshalb: Wunderheilung!

Wildernis Walk

Auf dem Weg nach Strahan gibt es immer wieder kleine und große Wanderungen, die den Besuchern einen Einblick in die Wildnis geben. Mit Schautafeln werden einem neue Aspekte und Ideen aufgezeigt und zum Nachdenken angeregt. Auch auf diesem Weg wurde man mit philosophischen Fragen – z.B. über das Verändern und Bestehenbleiben der Natur über Jahrmillionen – zum nachdenken angeregt, während der Fluss und der Wald einen perfekten Rahmen dafür bildeten.

Nelson Falls

Auf Empfehlung haben wir diesen Wasserfall ebenfalls auf unserer Route besichtigt. Der Weg gehört zu den schönsten Short Walks Tasmaniens und ich muss sagen – zurecht. Der Wasserfall ist wirklich wunderschön. 35m hoch und perfekte Kaskaden, in denen sich die Sonne in der Gischt bricht.

Es ist wirklich faszinierend, wie einsam auch die Straße zwischen den einzelnen Besichtigungen ist. Kaum Häuser, Farmen oder Infrastruktur. Man hat immer wieder das Gefühl, doch deutlich weg von allem zu sein.

Iron Blowhole

Sobald man sich Queenstown nähert, kommt auch wieder mehr Zivilisation zum Vorschein. Hier werden bis heute reiche Erzvorkommen abgebaut. Dieser Aussichtspunkt zeigt einen wunderschönen Krater mit einem tiefblauen See, die von einer ehemaligen Mine übrig geblieben sind. An diesem Punkt wird viel über den Zufall philosophiert. Vor allem welche Faktoren Orte zu Städte machen und welche einfach wieder verschwinden. Im 19. JH war es völlig unsicher, welche Orte wachsen würden und wo die Handelsrouten für das Eisenerz hingehen. Die Kombination Queenstown als Minenstadt und Strahan als Hafen hat sich letztendlich durchgesetzt und ist bis heute im Geschäft.

Strahan

Gegen späten Nachmittag sind wir also am Hafen von Strahan angekommen. Unser heutiges B&B ist ein herrschaftliches Haus. Wir haben das Zimmer mit Aussicht bekommen. Heute Abend haben wir außer Essen und Sonnenuntergang nichts mehr vor.

Morgen werden wir uns dem Thema Wildnis mit dem Zug nähern – bis dann!

One thought on “Into the Wild – Ruf der Wildnis

  1. Danke für die verschiedenen Einblicke in die Natur und die Wildnis. Faszinierend die riesigen Farne.
    Die kleine Ameisenigelkugel war vermutlich nur sehr müde, als ihr sie fandet. Bei eurer Rückkehr war der kleine Kerl dann wieder fit genug, um davonzurennen.
    Beeindruckend, das tiefe klare Blau, das immer wieder in verschiedenen Gegenden zu beobachten ist. Nicht nur der Himmel auch die verschiedenen Gewässer strahlen dieses intensive Blau aus.
    Vielleicht ist in Australien die Luftverschmutzung nicht so groß wie auf anderen Kontinenten.
    Egal, Hauptsache ihr habt dort die Möglichkeit: Natur pur zu erleben. Es ist doch wunderbar, dass ihr dort Wälder sehen könnt, die noch einigermaßen im Urzustand sind.
    Ganz viele Grüße W. & S.

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