Wie schon gestern geschrieben stand für heute und die nächsten Tage Wandern auf dem Programm. Als erstes Ziel hatten wir uns Mt Baker ausgesucht. Ein beliebtes Wandergebiet nahe an der kanadischen Grenze. Da wir an dem Tag ja noch einige Meilen zu fahren hatten starteten wir sehr früh, um vor der Rush Hour aus Vancouver rauszukommen. Das klappte auch wunderbar und so standen wir nach relativ kurzer Zeit an der US-Amerikanischen Grenze. Die Einreise war sehr schnell, freundlich und unkompliziert – sehr positiv. Bis hierhin lief alles noch wie am Schnürchen.
Nach der Grenze ging es runter von der Hauptstraße und hinauf in den National Forrest, der Mt Baker umgibt. Doch ab hier verließ uns unser Glück. Die Forstbehörde dachte sich: ab Oktober will sowieso niemand mehr wandern gehen, deshalb sperren wir die einzige Zufahrtstraße zum Wandergebiet für mehrere Tage und fällen ein paar Bäume.
Sehr schade – wir hatten uns schon darauf gefreut, drei Seen mit Blick auf die 4000er der Northern Cascade zu erkunden – aber nope: heute nicht. Zum Glück hatten wir ja auch schon einen Plan B oder C in der Tasche, und so drehten wir halt wieder um und machten uns auf den Weg in Richtung Süden. An der Stelle muss ich noch die Bäckerei in Glacier erwähnen – wenn Ihr je in die Ecke kommt und hier zum Wandern hinfahrt – diese Bäckerei ist auf jeden Fall einen Stopp wert. Großartige Muffins und starker Kaffee, also alles, was man am frühen Morgen so braucht.
Statt Mt. Baker ging es jetzt 120 Meilen weiter südlich an den Anfang des Northern Cascade Loop. Hier hatten wir uns Alternativen bei schlechtem Wetter ausgesucht, falls es weiter nördlich regnen sollte. Also entschieden wir uns für eine kleinere Wanderung zu einem Wasserfall. Insgesamt ca. 7km – 350Hm und 3h Wanderung Hin und Zurück.
Und es war wirklich eine wunderbare Wanderung. Erst einmal durch einen verwunschenen Regenwald, in dem von jedem Baum Moose und Farne herabwehten, dann mal wieder über Treppen (sigh) hinauf zu zwei Aussichtspunkten. Der „Brautschleier“ Wasserfall macht seinem Namen alle Ehre und fällt wie ein langer weißer Schleier über 100m in die Tiefe. Insgesamt hat der Wasserfall 4 Stufen, wovon 2 – einer mit 110m Höhe und der andere mit 80m Höhe sehr gut erreichbar und anzusehen sind. Auch die weiteren Fern- und Nahblicke waren sehr beeindruckend, so dass unser Plan B auf jeden Fall Plan A gleichwertig war.
Was haben wir heute noch erlebt? Es gibt hier wahnsinnig viele Drive In Espresso Bars – ganz kleine Hüttchen, die die Nation mit Koffein versorgen – morgen muss ich davon unbedingt ein Bild machen. Außerdem hatten wir noch Mittagessen an einem Mexikanischen Foodtruck. Ansonsten sind die hier schon völlig im Halloween Fieber, und an vielen Häusern stehen schon Skelette, Kürbisse und sonstige Geister. Die sind hier richtig im Thema 😉
So, morgen geht es wieder früh los, da wir versuchen werden, auf der einen Seite von Mt. Rainier eine Wanderung zu machen. Mal sehen, ob morgen das Wetter, die Forstbehörde und alle anderen ein Einsehen haben und uns freies Geleit zusichern – wir werden berichten!
Hallo Alternativwanderer, es ist schon ärgerlich, wenn man sich auf eine bestimmte Wanderung vorbereitet und gefreut hat und muss wegen Baumfällarbeiten umdrehen. Als wir gemeinsam in Amerika waren, mussten wir wegen fehlender Schneeketten umdrehen. Das war auch sehr ärgerlich, aber wir haben damals unser Ziel trotzdem noch erreicht.
Wenn ich mir die Bilder von eurer Wanderung B ansehe, muss ich sagen: Sehr schön und abwechslungsreich. Alles vorhanden: Wasserfälle, Treppen, Felsen, tolle Ausblicke auf Berge und
natürlich ein märchenhafter Wald.
Gut find ich auch, dass es überall Möglichkeiten für Essen und Trinken gibt.
Viele Grüße und weiterhin interessante Erlebnisse !!!