Sydney begrüßte uns heute morgen mit durchwachsenem Wetter und regelmäßigen Regenschauern. Also erst einmal ein gemütliches Café suchen, um den Tag mit Kaffee und gutem Frühstück zu beginnen. Zum Glück gibt es davon in Balmain an jeder Ecke mindestens 3 oder 4 und alle öffnen schon um 7 Uhr. So ist die frühe Versorgung des organisierten Touristen auf jeden Fall gesichert.
Chinese Friendship Garden
So gestärkt nahmen wir dieses Mal den Bus um ins Zentrum zu fahren. Unser Ziel war Darling Harbour, um von dort über den Chinese Friendship Garden bis nach Chinatown zu laufen. Darling Harbour war bis in die 80er Jahre ein heruntergekommenes Hafenviertel mit verfallenen Lagerhäusern und Hafenanlagen. In den 80ern wurden dann die Gegend in ein modernes Touristenviertel entwickelt mit vielen Attraktionen, wie zum Beispiel Theatern und Sea Life.
Im Zuge dieser Weiterentwicklung wurde auch der Chinese Friendship Garten hier gebaut. New South Wales hatte schon immer eine sehr enge Verbindung mit chinesischen Einwanderern aus dem Süden Chinas. Aus dieser engen Verbindung mit der Provinz Kanton entstand der Wunsch, hier einen chinesischen Garten anzulegen.
Der Garten ist ein gelungenes Beispiel eines chinesischen Landschaftsgartens und bietet auf einer relativ kleinen Grundfläche ein großartiges Naturerlebnis.
Wir hatten bei unserem Besuch das große Glück, an einer kostenlosen Führung durch den Garten teilzunehmen. Das noch größere Glück war, dass bei dem Regenwetter niemand außer uns an der Führung teilnahm und die Dame, die uns durch den Garten führte, uns ganz allein zur Verfügung stand.
Ich habe ja schon einige chinesische Gärten gesehen, aber so mit einer Expertin an der Seite noch einmal die einzelnen Elemente erklärt zu bekommen macht dieses Erlebnis noch einmal interessanter.
Für alle, die es tiefer interessiert bitte weiterlesen – alle anderen bitte diesen Abschnitt überspringen 😉
Also chinesische Gärten setzen sich immer aus 3 natürlichen Elementen (Berg, Wasser, Wald) und einer menschlichen Komponente zusammen. Also gibt es hier einen großen Teich mit Lotusblüten, einen Berg mit einer Pagode und jede Menge verschiedener Bäume.
Das spannende ist die Kunst, Laufwege durch den Garten zu konstruieren, die einem die Chance geben diese Elemente immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln und Sichtachsen zu betrachten. So gibt es an jeder Ecke des Gartens etwas neues zu entdecken.
Besonders interessant war es, etwas über die Bedeutung der einzelnen Pflanzen zu erfahren. Der Bambus, der für Stärke und Resilienz steht, der Lotus für die Reinheit, egal woher man stammt und die Kiefer für Langlebigkeit und Weisheit. Habt ihr eine Idee warum diese einzelnen Pflanze diese Bedeutung hat? Falls jemand hier noch mehr Infos will – einfach melden!
Wir verbrachten knappe 2h in diesem wunderschönen Garten und trotz immer neuen Regengüssen war es ein großartiges Vergnügen.
Willkommen zurück für alle Nicht Gartenfreunde. 😉
Was haben wir sonst noch im Regen so gemacht? Wir sind durch die Innenstadt, Chinatown und Koreatown gewandert, haben unheimlich gutes chinesisches Essen gefunden und auch einen Bubble Tea geschlürft.
St. Mary Kathedrale
Nachdem wir uns hier satt gesehen haben ging es weiter durch Parks und Gärten bis zu einer der größten Kirchen Sydneys. St. Mary’s Cathedral stammt aus den ersten Jahren des 19. Jh und wurde in neugotischer Pracht gebaut, um der Pracht und Bedeutung Sydneys zu der Zeit gerecht zu werden. Wirkt ein bisschen wie eine altehrwürdige englische Kathedrale in jung. Die Glasfenster stammen zum Beispiel aus Birmingham und wurden mit dem Schiff hierher transportiert. Dass die heil angekommen sind – Wahnsinn!
Fähre nach Balmain und ein Abend mit Sam
Zurück ging es wieder mit der Fähre an der Oper und der Harbour Bridge vorbei zurück nach Balmain. Wir sind noch nicht so abgeklärt wie die täglichen Pendler und stehen wie die kleinen Kinder an der Reeling und staunen die Oper an und machen jede Menge Bilder.
So, der Abend neigte sich langsam dem Ende zu und wir hatten ja noch ein Treffen heute Abend mit Sam. Ich kenne Sam noch aus Yelp Zeiten aus München. Obwohl man nur noch über Facebook verbunden war, blieb der Kontakt zum Glück bestehen. Letztes Jahr zog er aus München wieder mit Frau zurück nach Sydney. Glücklicherweise hatte er heute Abend Zeit für uns und wir verbrachten einen sehr schönen Abend bei Bier, Laksa und angeregten Gesprächen über alles mögliche. Wir hoffen auf eine Wiederholung in München in ein paar Jahren.
So, jetzt ist aber mal gut für einen Tag. Morgen müssen wir ja schon wieder viele tolle Sachen erleben.
Hallo ihr Lieben,
selbst ein unfreundliches Wetter konnte euch nicht abhalten, diesen interessanten Chinesischen Garten zu besuchen. Das Schöne an der Sache, weil das Wetter so schlecht war, habt ihr sehr viel gelernt. In Zukunft werdet ihr jeden Chinesischen Garten mit anderen Augen ansehen.
In Sydney kann man alte, ehrwürdige Architektur neben einer super modernen Skyline sehen und muss feststellen: Es stört nicht.
Wir wünschen euch: Besseres Wetter und noch viele schöne Erlebnisse!
Herzliche Grüße W. & S.